Ich bin wichtig, und ich bin einmalig – das ist die alles überragende Erfahrung jedes einzelnen Kindes an der Berliner Erika-Mann-Grundschule. Zwei Stunden wöchentlich steht Theaterspiel im Stundenplan der ersten bis sechsten Klassen. Es prägt das Schulprofil.
Und: Alle Kinder einer Klasse stehen auf der Bühne. Das musisch begabte Kind spielt mit dem sportlichen, der Junge mit dem Mädchen, der Kleine mit dem Großen, die Bosnierin mit dem Türken. Unterschiede zwischen Schauspielern und Beleuchtern gibt es nicht. Jedes Kind soll die Bühne der Öffentlichkeit betreten, den Auftritt meistern und nach der Aufführung die Freude des Geglückten spüren. Und: Die Kinder schreiben jedes Stück selbst. Im Kontext weit gefächerter Jahresthemen wie »Freundschaft, Liebe und andere Katastrophen«, »Kiezgefühle« oder »Zeit« finden Kinder einer ersten Klasse ihre Themen ebenso wie die aus der sechsten Klasse. Im Laufe eines Schuljahrs entwickeln sich die Stücke aus der Improvisation heraus. Und: Die Erwachsenen verändern sich, wenn sie mit den Kindern Theater spielen. In kleinen und großen Schritten verlieren sie die Furcht, sich selbst zuzulassen. Sie erleben die Einmaligkeit der kindlichen Wege zu sich selbst, spüren die kindliche Freude bei der Aneignung der Welt und sehen den Kindern tief in die Seele. Pädagoginnen und Pädagogen lernen, sich und die Welt neu zu sehen, gewinnen Weitsicht. Ein Geschenk.
Deshalb: Spüren Sie »Wind unter den Flügeln«, lassen Sie sich von Bild, Text und der Idee verzaubern, dass das Theaterspiel in ganz besonderer Weise die Verknüpfung des Ich`s mit der Welt zulässt – wie Humboldts Bildungsdefinition es beschreibt.
Karin Babbe (Hrsg.)
Wind unter den Flügeln
Ein Theaterbuch für Kindergarten, Grundschule und Hort
96 Seiten
mit vielen farbigen Fotos
ISBN 978-3-86892-005-5
EUR 19.90
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