Faszination Feuer auch mit den Jüngsten
Bei den Freiburger Waldkindern e.V. brennt fast täglich ein Feuer. Schon die Jüngsten lernen hier den Umgang damit. Ein Beitrag von Kerstin Lange, Jana Seidel-Burger und Gabriel Maiguashca.
Feuer gehört bei uns dazu. Im Winter ist es unsere wichtigste Wärmequelle. Ob wir es draußen anmachen oder im Ofen unseres Bauwagens, entscheiden wir je nach Situation. Wie ist das Wetter? Wie viele Kinder sind da? Wie unruhig sind sie heute? Sind wir zu zweit oder zu dritt? Insbesondere wenn wir am Vormittag mit den U3-Kindern unterwegs sind, gilt es viele Aspekte zu berücksichtigen. Nachmittags, wenn wir mit den Kindern im Kita-Alter draußen sind, ist es leichter. Die Großen sind ja quasi schon eingegroovt. Sie wissen, dass man Feuer mit Respekt begegnet und mit angeschmurgelten Stöcken nur in ausreichendem Abstand zu anderen Kindern herumwedelt.
Klein anfangen
Jedes Feuer fangen wir klein an. Und langsam. Vor allem mit den Jüngsten. Es sind kleine Stöckchen, die sie ins Feuer werfen. Sie haben sie selbst gesammelt. Wenn sie noch wenig Erfahrung haben, bringen sie auch gern Steinchen, Gras oder Sand. Sie lernen schnell, dass trockenes Holz am besten brennt und dass sie keine Kastanien ins Feuer werfen dürfen, weil die einem schon mal um die Ohren fliegen können. Damit sie das verinnerlichen, erlauben wir es ihnen dennoch hin und wieder, wenn wir eine nicht mehr allzu heiße Glut haben und es Kastanien gibt oder Eicheln. Und dann gehen wir richtig auf Abstand. Bis es knallt. Wir legen auch schon mal nasses Gras aufs Feuer, damit die Kinder erleben, wie das raucht, oder nasse Tannenzweige, die ganz besonders knistern und gut riechen.
Anders als z.B. beim Grillen geht es uns nicht darum, dass das Feuer möglichst schnell brennt und am Ende möglichst schnell wieder ausgeht. Uns geht es darum, den Umgang mit Feuer zu lernen. Deshalb zelebrieren wir jeden einzelnen Schritt. Schon bei der Auswahl der Feuerstelle. Sie darf nicht zu nah an den Bäumen und Büschen sein. Es muss immer ein Eimer Wasser dabeistehen. Das Wasser holen die Kinder vom Brunnen. Schon das schafft eine gewisse Konzentration auf die Sache. Das Entzünden entschleunigen wir, indem wir dafür meist selbstgemachte Zundernester aus Birkenrinde und trockenen Gräsern statt gekaufter Anzünder und Feuersteine statt Feuerzeuge verwenden. Die Kinder verstehen schnell, dass das mit dem Feuermachen nicht klappt, wenn man hektisch herumrennt, sondern nur, wenn man gut zusammenarbeitet. Es ist am Ende sogar so, dass das Feuer seine Ruhe an die Kinder weitergibt. Das verstehen auch die Eltern und das beruhigt sie dann auch.
Kontakt
www.waldkinder.net
Den vollständigen Beitrag und weitere Artikel zum Thema können Sie in unserer Ausgabe Betrifft KINDER 11-12/2022 lesen.