Die wunderbare Welt der Farben
Wenn wir in die Natur ausschwärmen und dort Räume entdecken, wo wir uns auszuprobieren können, die zum Experimentieren und schöpferischen Gestalten einladen, haben wir die beste Voraussetzung, um inspiriert und lustvoll an die Umsetzung einer Idee zu gehen. Denn dann wird das sinnliche Erfahren der Naturmaterialien oder -elemente verknüpft mit den eigenen Erfahrungen und Emotionen zu einem ganzheitlichen und authentischen Gestaltungsprozess. Dagmar Schulz-Stadelmann, Referentin in der Pädagogischen Ideenwerkstatt BAGAGE in Freiburg begleitet, uns in einer Beitragsserie durch das Seminar »Kunst ohne Dach«.
Wenn wir draußen arbeiten, nutzen wir Holzsitzblöcke, die immer dorthin gerollt werden, wo wir sie brauchen, und Arbeitstische, die wir gemeinsam schnell auf- und abbauen können. Und natürlich tragen wir dem Wetter angepasste Kleidung. So gestaltet sich kreatives Arbeiten unter freiem Himmel ganz ohne Dach unkompliziert und frei. Im Seminar »Kunst ohne Dach – das Element Wasser« waren u.a. auch »Seifenblasen« und »Zuckerkreiden« ein Thema.
Seifenblasen
Wenn die großen und kleinen Seifenblasen mit ihren fantastischen Formen ins Sonnenlicht fliegen, leuchten sie in allen Farben des Regenbogens. Das ist ein wunderbares Erlebnis. Rezept für die Seifenlauge:
• 5 Liter destilliertes Wasser
• 30 g Glycerin
• 30 g Tapetenkleister
• 625 ml Fairy Ultra Spülmittel
• 1 Liter warmes Wasser im Eimer
Der Tapetenkleister wird in warmes Wasser eingerührt und 10 Minuten stehen gelassen, dann werden Glycerin und das restliche Wasser dazugegeben, Fairy Ultra Spülmittel hinzugefügt, vorsichtig umgerührt und das Ganze abgedeckt. Die Lauge muss nun 24 Stunden ruhen. Tipp: Im Freien kann Feuer gemacht und das Wasser dort erwärmt werden. Das bereichert die Aktion um eine weitere schöne Erfahrung: Was brauchen wir, um Feuer zu entfachen, worauf muss geachtet werden, damit es nicht gefährlich wird? Und ein Feuer lädt ein, sich an ihm zu wärmen, sich singend darum zu versammeln und Stockbrot zu backen ...
Natürlich benötigen wir Werkzeuge, um die Seifenblasen zu erzeugen und fliegen zu lassen. Dafür sammeln wir Äste und Astgabeln. Weil wir verschiedene große und kleine Blasen herstellen wollen, nutzen wir unterschiedlichen Materialien. Lange Schnürsenkel werden zu großen Schlaufen (für die Riesenseifenblasen) oder zu einer Acht gelegt (für zwei kleine Blasen) und mit zwei Stöcken verbunden. Ein gedrehter Draht wird zuerst an einem Ende einer Astgabel montiert, in mehrere Schlaufen gebogen und dann an der anderen Seite befestigt. So können viele kleine Blasen gleichzeitig produziert werden. Pfeifenputzer können auch als Schlaufe mit einem Draht verbunden werden oder direkt für einzelne Seifenblasen verwendet werden. Beim Herstellen der Werkzeuge sind der eigenen Fantasie keine Grenzen gesetzt ...
Am Tag darauf verteilen wir die angesetzte Lauge in Schalen. Für die langen Schnürsenkel-Werkzeuge eignen sich umgedrehte Frisbeescheiben als Gefäß. Für Astgabel-Blasenmacher müssen die Schalen tiefer sein. Manche Werkzeuge müssen verbessert werden, es braucht mehrere Versuche, bis sie die gewünschten Ergebnisse liefern.
Alle staunen über die Riesenblasen und versuchen kleinere Blasen einzufangen, um sie noch größer zu blasen. Besonders gelungenen Formationen wird Luft hinterhergefächert, um sie zu dirigieren. Weil wir wissen, dass auch die schönste Seifenblase nur kurz lebt, wir die bunten Flugobjekte aber festhalten wollen, dürfen wir nicht vergessen, von der Aktion Fotos zu machen. So können wir uns auch noch später an der Farbenpracht der Blasen erfreuen.
Dagmar Schulz-Stadelmann ist Referentin und Leiterin des Projekts »Kunst ohne Dach« der Pädagogischen Ideenwerkstatt BAGAGE gGmbh in Freiburg.
Kontakt
www.bagage.de
Bild 1-3 Dagmar Schulz-Stadelmann
Den vollständigen Beitrag und weitere Artikel zum Thema können Sie in unserer Ausgabe Betrifft KINDER 05-06/2021 lesen.